„Autismus und das Kommunikations-Ding“ – so griffig und eingängig lautete der Titel der größten Autismus-Fachtagung in Norddeutschland, die gerade in Hannover zu Ende ging. Mehr als 300 Teilnehmende waren auf Einladung von Diakovere, ZAK und SALO+PARTNER nach Hannover gekommen, um den schwierigen Umgang mit der richtigen Form der Kommunikation bei Autismus in verschiedenen Vorträgen zu diskutieren.
Nach der Begrüßung durch Andrea Hamann, Beauftragte für Menschen mit Behinderungen der Landeshauptstadt Hannover und Schirmfrau des Fachtags, hielt Angelika Pittelkow (Lehrerin und Autistin) ein engagiertes Plädoyer für das Schweigen als Kommunikationsform und Hajo Seng (autsocial e.V., Hamburg) referierte über „autistische Denkstile, autistische Kommunikation“.
Silke Lipinski von der Humboldt-Universität Berlin verwies anhand der großen Flut von Kommunikationsratgebern auf die Tatsache, wie schwierig das Thema zu greifen ist. Sie selbst ist Autistin und erläutert den Teilnehmenden auch mit ihrem interessanten Vortrag „Das sagt man eben so“, wie AutistInnen die ungewöhnlichen Verhaltensweisen der Nichtautisten verstehen lernen können. Florin Müller und Julian Bodem können sich nicht per Sprache mitteilen: Sie halten ihre interaktive Lesung mit gestützter Kommunikation, Gebärden und Bildern.
Fazit: Es war ein gelungener und abwechslungsreichen Fachtag, den die Ärztin, Autorin und Asperger-Autistin Dr. Christine Preißmann („Asperger – Leben in zwei Welten“) mit ihrem Beitrag zu den „Wünschen von Menschen mit Autismus für eine gelungene Kommunikation“ beendete. „Wir waren auch in diesem Jahr wieder davon begeistert, dass nicht nur viele Fachleute vor Ort waren, sondern auch zahlreiche Kostenträger aus dem ganzen Land die Tagung als Weiterbildung genutzt haben“, bilanzierte SALO-Niederlassungsleiter Michael Schmitz im Namen der Organisatoren.
